So unterschiedlich die eingereichten Ideen des diesjährigen IDEE-Förderpreises sind, eines haben sie gemeinsam: Alle entstanden aus dem Wunsch, die Gesellschaft voranzubringen und nachhaltige Veränderung zu bewirken. Und sie zeigen, wie das mit einer großen Portion an Engagement, Mut und Innovation möglich ist. Jetzt stehen die Gewinnerinnen fest:
- Den mit 50.000 Euro dotierten ersten Platz erhält: Nina Heine von der Shit2Power GmbH
- Den zweiten Platz und damit 10.000 Euro gewinnen: Anina Langhans, Helena Rapprich und Dr. Stefan Rapprich von der LipoCheck GmbH
- Auf dem mit 5.000 Euro dotierten dritten Platz liegt: Dr. Najoua Bolakhrif von der GLAPE GmbH
- Die Finalrunde erreichten zudem Angelique Thummerer und Katja Wagner von der TURNS GmbH sowie Verena Ziegler von BEAWEAR, eine eingetragene Marke der OpenDress GmbH
Informationen zu Preisträgerinnen der vergangenen Jahre finden Sie hier.
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Ansprechpartnerin für den IDEE-Förderpreises
Ute Lund – ulund@darboven.com
Eine hochkarätige Jury sichtete die 162 eingegangenen Bewerbungen und wählte vier von ihnen zur persönlichen Vorstellung im Finale aus. Ein fünfter Platz wurde durch das Publikumsvoting vergeben. Vorsitzender der Jury ist Prof. Dr. Rolf Eggert. Die weiteren Mitglieder sind Dr. Bernd C. Janssen, Norbert Leopoldseder, Wilfried Peters, Dr. Anita Plantikow, Manuela Rasthofer sowie die Gewinnerinnen des IDEE-Förderpreises 2021 Dr. Anne Lamp und Johanna Baare von der Firma traceless materials GmbH.
Die Kriterien für die Vergabe des Förderpreises sind klar definiert. Im Vordergrund stehen der Innovationsgrad der Geschäftsidee, das tragfähige Business-Konzept, das persönliche Engagement der Gründerin und die Anzahl der geschaffenen bzw. zu erwartenden neuen Arbeitsplätze.
Der Weg ins Finale
In mehreren Sitzungen sichtete die Jury die eingereichten Konzepte der Gründerinnen und forderte weitere Unterlagen an. Durch zusätzliche Businesspläne, Gewinn-und-Verlust-Rechnungen, Handelsregisterauszüge, Gesellschafterlisten und Patente konnte sich die Jury ein umfassendes Bild der Unternehmenskonzepte machen.
Die fünf innovativen Ideen im Überblick
Hier steckt die Idee schon im Unternehmensnamen: Co-Gründerin und Geschäftsführerin Nina Heine von der Shit2Power GmbH nutzt das Abfallprodukt Klärschlamm als nachhaltigen Energielieferanten. Mit Hilfe von Containeranlagen gewinnt das Unternehmen aus dem Schlamm erneuerbare Energie oder grünen Wasserstoff. Durch seinen thermo-chemischen Prozess macht Shit2Power somit das Abwasser zur Ressource und reduziert Strom- und Entsorgungskosten deutlich.
Die Schwestern Anina Langhans und Helena Rapprich sowie ihr Vater Dr. Stefan Rapprich bilden das Gründungsteam der LipoCheck GmbH. Mit einer KI-gestützten Gesundheitsplattform vereinfachen sie die frühzeitige Diagnose und individuelle Behandlung von Lipödem. Auf Basis jahrzehntelanger Erfahrung von Fachärzt*innen und einem einzigartigen Datenbestand entsteht eine anonymisierte Datenbank, um fundierte Erkenntnisse über die Krankheit zu gewinnen. Ziel ist es langfristig, die erste digitale Klink für Lipödem zu etablieren.
Die Wissenschaftlerin Dr. Najoua Bolakhrif gründete erst in diesem Jahr die GLAPE GmbH. Doch ihre Innovation überzeugt schon jetzt nachhaltig. Durch eine lasergestützte Glasbiegetechnik kann Flachglas in fast grenzenlose geometrische Formen ausgebildet werden, ohne optische Beeinträchtigungen auf der Oberfläche zu hinterlassen. Durch die schnelle, flexible und präzise Lösung ergeben sich neue Einsatzmöglichkeiten in verschiedenen Branchen wie Architektur, Automobil oder elektrische Haushaltsgeräte.
Das Gründerinnenteam Angelique Thummerer und Katja Wagner von der TURNS® GmbH stellen sich mit ihren hochwertigen Recycling-Garnen dem wachsenden Problem der Umweltbelastung durch die Textilbranche entgegen. Ihre Innovationskraft steckt in dem dafür entwickelten automatisierten Sortierungsprozess von Altkleidung, der es Textilunternehmen ermöglicht, aus dem zurückgewonnenen Garn neue Kleidung und Heimtextilien herzustellen.
Anstatt Standardgrößen in Massenproduktion, einen zirkulären Lösungsansatz für die Modeindustrie zu entwickeln – das hat sich Gründerin und Geschäftsführerin Verena Ziegler von BEAWEAR (eingetragene Marke der OpenDress GmbH) zur Aufgabe gemacht. Mit Hilfe eines 3D-Bodyscans ermöglicht sie es ihren Kund*innen, einen „digitalen Zwilling“ von sich zu erstellen. In Partnerstores werden ihnen dann vom Algorithmus nur jene Kleidungsstücke angezeigt, die zu ihren Maßen passen – unabhängig von den nicht genormten Kleidungsgrößen.
Die Preisverleihung fand am 23. November im Besenbinderhof in Hamburg statt.